Nachdem SKART in «Conan der Barbar» die unerfüllte Suche des Westeuropäers nach individuellem Glück und sinnstiftender Existenz äusserst spielerisch umgesetzt hat, setzt die Gruppe mit «Conan der Zerstörer» ihre Auseinandersetzung mit Desorientierung, Kapitalismus und Aufbegehren fort. Im zweiten Teil thematisiert SKART den Flirt der Hauptfigur Conan mit der Ideologie. Conan ist nun nicht mehr unglücklich und einsam. Im Gegenteil, er ist von allem Schmerz befreit, da er im Laufe des Abends auf eine Ideologie gestossen wird, die ihm ein Leben ohne Angst, Widerspruch und Sinnentzug zu ermöglichen scheint: Er wird Faschist.
Ganz im Zeichen der gebrochenen Affirmation baut SKART ein Format aus Lesung, Vortrag und Late-Night-Talkshow, das mit charmanter Rotzlöffelei genauso zu punkten weiss, wie mit klassischen Schauspieleinlagen und totalitärer Zwanglosigkeit. Auf diese Weise demonstriert SKART die Möglichkeit, aktuelle gesell-schaftliche Tendenzen à la Neokonservatismus, Biedermeier-Relaunch und Einfamilienhaus-Eskapismen zu hinterfragen, indem sie deren Wertevorstellung ins Absurde sublimieren.
(Programmtext Treibstoff Festival 2013)
SKART sind: Anna Hentschel, Philipp Karau, Steffi Kayss, Mark Schröppel, Charles Toulouse, Annika Ullmann, Camilla Vetters
Eine Produktion von SKART, Treibstoff Festival Basel und Kampnagel Hamburg.